08. Dezember 2019 Thema: Ausschussberichte Von SPD Verl
Kann die Stadt Verl ihre Landwirtschaft ökologisch ausrichten und wie können wir die Umwelt weiter schützen? Diese und andere Fragen wurden am 2.12.19 im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss diskutiert.
Wir stellten die wenigen landwirtschaftlichen Flächen im Eigentum der Stadt als Grundlage einer ökologischen Landwirtschaft zur Diskussion. „Der Zustand der biologischen Vielfalt ist alarmierend“, heißt es im Agrar-Report des Bundesamtes für Naturschutz von 2017. Dieser Schwund, vor allem an Insektenarten, ist auch in Verl nicht mehr zu leugnen. Daher haben wir den Antrag, die Verpachtung der stadteigenen landwirtschaftlichen Flächen an ökologischen Gesichtspunkten auszurichten und dafür auf einen Teil der Pacht zu verzichten, gestellt. So würde die Artenvielfalt in Verl weiter geschützt und Bio-Bauern eine bessere Ausgangslage im Preiskampf mit konventionellen Bauern gegeben.
Dieses Vorhaben ging der CDU-Fraktion unter den Augen der versammelten konventionellen Bauernschaft der Stadt deutlich zu weit. Einige der anwesenden Bauern wiesen die Verantwortung für mehr Insektenschutz weit von sich. Sie erklärten, es gäbe keine Probleme mit Insektenschutzmitteln in Verl und Biobauern hätten bereits jetzt Probleme ihre Milch an die Molkereien zu verkaufen.
Unser Antrag wurde leider abgelehnt. Das halten wir besonders im Zusammenhang des Artensterbens für falsch und schädlich für unser örtliches Ökosystem. Ein Großteil der Forscher ist sich sicher, dass drastische Maßnahmen ergriffen werden müssen, um das Insektensterben und die globale Erwärmung zu stoppen. Welche dramatischen Folgen, das Aussterben von bspw. Bienen für unser Leben hat zeigt die Situation in China. Dort müssen einige Pflanzen und Obstbäume bereits jetzt von Menschenhand bestäubt werden. Eine Aufgabe, die in Deutschland (noch) die Bienen übernehmen.
Unsere heimischen Unternehmen sind für den größten Anteil am CO2-Ausstoß verantwortlich. Daher baten wir um Prüfung, ob die Einführung einer Förderung für Unternehmen, ähnlich wie die bereits bestehende Förderung für private Photovoltaikanlagen, möglich ist. Unser Antrag wurde angenommen, sodass sich die Stadt Verl zukünftig mit einer Förderung zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes von Unternehmen beschäftigen wird.
Ebenfalls zum Haushalt 2020 haben wir einen Waldschadensbericht beantragt. Dieser soll die Situation der Verler Waldes zeigen und Empfehlungen geben ihn zu erhalten und zu schützen.
Leider wurde dieser Antrag unter anderem von der CDU-Fraktion abgelehnt. Wir bedauern dies sehr, da wir den Erhalt unseres Waldes für eine wichtige Aufgabe der Stadt Verl halten. Besonders aufgrund neuer Bedrohungen für unsere Wälder wie den Eichenprozessionsspinner müssen wir dringend reagiern um unseren Wald und damit den Lebensraum für viele heimische Tiere zu schützen.