08. Juli 2020 Thema: Verkehr Von Uwe Hasler
Der Autoverkehr ist für Verl ein Baustein der Mobilität. In Verl angekommen benötigt jeder Autofahrer einen sicheren Parkplatz. Doch dieser Platz im Zentrum von Verl könnte nicht nur als Parkplatz hergerichtet und ausgewiesen sein, sondern könnte ebenso von Fahrradfahrern, Fußgängern, Außengastronomie oder Veranstaltungen genutzt werden oder naturbelassen sein.
Bisher werden Straßenränder (z. B. Wilhelmstraße) oder Plätze (z. B. Delphosplatz) als normale Autoabstellplätze betrachtet. Die Parkplätze in Verl sind über die ganze Stadt verteilt und in fast jeder Straße befinden sich Parkplätze. Parkraum sollte funktional sein, Dauerparker sollten nicht direkt im Zentrum parken, weil dort der Platz am wertvollsten ist. Für Dauerparker und Besucher der Innenstadt sollten entsprechende Parkräume außerhalb des Zentrums zur Verfügung stehen, entweder als ausgewiesene Parkflächen oder als Parkhaus (z. B. am Stadion). Wobei bei neu entstehenden Parkflächen der Flächenverbrauch und die Mehrnutzbarkeit im Mittelpunkt stehen sollte.
Ein Parkhaus am Poststadion könnte in der Woche für Dauerparker zur Verfügung stehen und an den Wochenenden für Großveranstaltungen, wie Verler Leben, Citylauf und 3. Ligaspiele genutzt werden. Weiter kann durch eine Begrünung des Parkhauses das Gebäude gut in die Umgebung eingebettet werden, ein Gründach mit Photovoltaik wäre eine interessante städtebauliche Alternative zu einem kommerziellen, ebenerdigen Flächenparkplatz. Ein Parkleitsystem mit entsprechender Beschilderung kann die Parkplatzsuche einfacher gestalten und insbesondere Dauerparker oder Ortsunkundige zu entsprechenden Plätzen leiten. Der unterirdische Parkraum an der Volksbank ist vielen gar nicht bekannt und steht teilweise leer.
Durch die Neuordnung der innerstädtischen Parkflächen können im Zentrum vorhandene Parkflächen zurückgebaut werden und neu gewonnene Flächen anderen Verkehrsteilnehmern wie Radfahrern und Fußgängern zur Verfügung gestellt werden. Es stände den Fahrradfahrern und Fußgängern mehr Platz zur Verfügung und damit würde ihre Verkehrssicherheit steigen.
Im Ausblick auf die Klimaerwärmung wäre eine Begrünung mit Bäumen eine sinnvolle Ergänzung. Die gewonnen Räume ständen auch für Cafés, Eisdielen oder der Außengastronomie zur Verfügung. Man stelle sich einfach den Delphosplatz ohne Autos vor, mit ein paar großen Bäumen und etwas Grünfläche. Die Aufenthaltsqualität im Zentrum würde steigen. Die umliegenden Geschäfte würden ebenfalls von der höheren Aufenthaltsqualität profitieren.
Auch das Parken in Wohngebieten wird zu einem immer größeren Problem. Viele Anwohner parken am Straßenrand oder auf dem Grünstreifen. So bleibt nur wenig bis gar kein Platz für Besucher. Wir wollen zum einen den Bus- und Bahnverkehr stärken, damit nicht jeder im Haushalt auf ein eigenes Auto angewiesen ist. Zum anderen müssen wir darüber diskutieren, die Anzahl der Stellplätze pro Haushalt zu erhöhen. Aber anstatt gewohnte Stellflächen oder Garagen zu bauen, könnte man Tiefgaragen einsetzen.
Jeder Autofahrer braucht in Verl einen sicheren Parkplatz, auch in Wohngebieten. Parkplätze müssen so effizient wie möglich genutzt werden. Mit einer Neuordnung der Parkflächen im Zentrum von Verl kann sich eine Möglichkeit ergeben, den Stadtraum für Fußgänger und Radfahrer zu verbessern und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.