19. Juni 2020 Thema: Verkehr Von Maurice Schmidt
Busfahren ist für viele aufgrund von zu hohen Preisen, schlechten Anbindungen, zu langen Wartezeiten und Unpünktlichkeit keine Option. Deshalb schlagen wir sieben Maßnahmen vor, Busse zu einer echten Alternative zu machen.
Viele nutzen den Bus nicht, da er viel zu selten fährt. Häufig fahren Busse nur einmal die Stunde und nach 22:00 Uhr oft gar nicht mehr. Um Busse zu einer echten Alternative zu machen, wollen wir Busse, besonders in den Stoßzeiten, häufiger fahren lassen. In Stoßzeiten sollten Busse alle 20 bis 30 Minuten fahren. Nachts müssen ebenfalls wieder Busse fahren, insbesondere am Wochenende sollte mindestens einmal die Stunde ein Bus fahren, um alle wieder sicher und günstig nach Hause zu bringen.
Um die Strecke von Sürenheide nach Paderborn zu meiner Hochschule mit Bus und Bahn zu fahren, brauche ich teilweise mehr als zwei Stunden. Das liegt vor allem an der schlechten Abstimmung der Fahrpläne. Der Bus kommt nämlich fünf Minuten nach dem Zug, den ich nach Paderborn nehmen muss, an. Hier müssen sich alle Beteiligten besser absprechen und Fahrpläne an Knotenpunkten besser abstimmen.
Wie vorher bereits geschrieben, kann der Weg von Verl bis zur nächsten Universitätsstadt mit Bus und Bahn auch mal bis zu zwei Stunden dauern. Das ist einfach nicht alltagstauglich. Deshalb müssen Alternativen geschaffen werden. Solange Verl nicht an die Bahn angeschlossen ist, wäre es sinnvoll jeweils eine Verbindung nach Bielefeld und Paderborn via Schnellbus einzurichten.
Einige Bushaltestellen sind einfach nur ein Schild auf dem Bürgersteig oder sogar auf der Straße. Das dort niemand gerne auf den Bus warten möchte, ist klar. Außerdem blockieren größere Gruppen, die auf den Bus warten schnell den Bürgersteig oder auch die Fahrbahn. Es muss endlich mehr Platz geschaffen werden, für Bushäuschen, die auch vor Wind und Wetter schützen. Außerdem müssen alle Haltestellen barrierefrei gestaltet sein und der Weg dorthin muss sicher sein.
Viele Busse haben ihre besten Tage bereits hinter sich. Sie sind weder schön noch sonderlich modern. Natürlich können nicht alle Busse ausgetauscht werden, doch müssen sie nach und nach aufgerüstet und modernisiert werden. So sollten zum Beispiel alle Busse in der heutigen Zeit freies WLAN anbieten. Auch wären USB-Anschlüsse zum Laden von Smartphones besonders bei längeren Busfahrten nach Bielefeld oder Paderborn sinnvoll.
Fahrpläne sind oft kompliziert oder gar nicht vorhanden. Besonders für Menschen ohne Smartphone ist es so nur schwer nachvollziehbar, wann ein Bus fährt und welche Linien man nehmen kann, um ans Ziel zu kommen. Jede Haltestelle sollte einen übersichtlichen Fahrplan haben und zusätzlich muss es eine App geben, die einem die nötigen Informationen inklusive Verspätungen und Ausfällen liefert.
Busfahren ist zu teuer. Für ein Einzelticket von der Trakehner Straße zum Verler Bahnhof zahlt man 2,50 €. Das wollen wir ändern. Besonders Menschen, die kein Auto haben und auf Busse angewiesen sind, sollten nicht benachteiligt werden. Gerade Kinder und ältere Menschen müssen mobil sein und dabei nicht zu tief in die Tasche greifen müssen. Ein großes Problem sind die undurchsichtigen Tarifgebiete. Ein 1-Euro-Tages-Ticket könnte hierbei einfache und schnelle Abhilfe leisten und Busse endlich attraktiv machen. Langfristig setzen wir uns dafür ein, dass Busfahren kostenfrei wird.
Wir wollen Busse zur echten Alternative machen, damit alle, insbesondere aber die, die kein Auto haben, schnell und bequem ans Ziel kommen. Dafür müssen vor allem Taktung und die Preise angepasst werden. Wir müssen erst die Alternativen stärken und nicht über Fahrverbote diskutieren.