27. Juli 2020 Thema: Zusammenleben Von Hedwig Rottmann
Die Helfgerdsiedlung in Sürenheide bekommt noch heute die Auswirkungen der Planungsfehler aus der Vergangenheit zu spüren: soziales Gefälle, mangelnde Akzeptanz, ästhetisch fragwürdig und nicht zu Verl passende Bebauung. Wir wollen die Missstände aktiv anpacken und schlagen fünf Maßnahmen vor.
Seit Jahren werden eklatante Mängel von den Bewohnern aufgezeigt. Es gibt zahlreiche Probleme, für die Lösungsansätze erarbeitet werden müssen. Hier sollen nur einige genannt werden:
Eine Gesamtplanung, die das Wohngebiet attraktiver machen kann, muss her.
Das rote Hochhaus wurde bereits von der Stadt erworben und soll abgerissen werden. Wir finden, auch weitere Gebäude müssen kritisch betrachtet werden und im Sinne einer Gesamtplanung ggf. abgerissen werden und für attraktive Wohnbebauung Platz machen. Grundsätzlich gilt dabei, die neue Wohnbebauung zu entzerren und auf Architekten zurückzugreifen, die bereits Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt haben. Hier soll dann ein guter Mix aus preiswerten Wohnungen für Einzelpersonen und größeren Wohnungen für Familien entstehen. Damit sich die prekäre Wohnsituation der Werksarbeiter nicht wiederholt, kann eine “Wohnraumschutzsatzung”, die Standards, wie sanitäre Ausstattung pro Person, festlegt, erlassen werden.
Der Zollhausweg hat verkehrstechnisch zwei Probleme: Bürgersteig und Fahrradweg fehlen und parkende Autos behindern andere Verkehrsteilnehmer. Das ist besonders für Fußgänger und Fahrradfahrer gefährlich. Hier müssen ein Bürgersteig und ein Fahrradweg geschaffen werden und zusätzlich sollte auch über eine völlig neue Wegführung des Zollhauswegs nachgedacht werden.
Beim derzeitigen Glasfaserausbau wird die Helfgerdsiedlung nicht berücksichtigt. Das ist ärgerlich und stellt das Wohngebiet qualitativ schlechter und weniger zukunftsfähig auf. Die Stadt muss sich dafür einsetzen, dass genau so etwas nicht passiert. Es müssen weitere Gespräche mit Anwohnern und Unternehmen geführt werden, sodass ein Glasfaseranschluss für jeden realisiert werden kann.
Die Bushaltestelle an der Sürenheider Straße Richtung Gütersloh ist nur eine Einbuchtung. Um zu ihr zu gelangen, muss man über die viel befahrene Straße laufen. Das muss sich ändern: Dort muss eine vernünftige Bushaltestelle inklusive Unterstellmöglichkeit sowie eine Fußgängerampel, ähnlich wie an der Kreuzung Bükersweg, hin.
Die Standorte der Müllcontainer sind in der jetzigen Form nicht gut und tragen zum negativen Image bei. Sowohl die Standorte als auch das Nutzungsverhalten der Bewohner bedürfen einer grundlegenden Veränderung. Hier muss gemeinsam mit den Vermietern eine Lösung gefunden werden. Eine Lösung wäre mehr Container bereitzustellen und diese an einer anderen Stelle zu platzieren. Um die Gegend insgesamt aufzuwerten, sollten Projekte zur Verschönerung der Siedlung gemeinsam mit den Anwohnern durchgeführt werden.
Das Wohngebiet muss deutlich aufgewertet werden, um eine drohende Verwahrlosung einzelner Teilbereiche zu verhindern. Dass dieses Wohngebiet zusätzlich strukturbedingt Nachteile erfährt, wie der nicht umgesetzte Glasfaseranschluss, ist nicht hinzunehmen. Hier muss endlich angepackt werden.